Ulrike Meinhof

deutsche Journalistin; führendes Mitglied der sog. Rote-Armee-Fraktion (RAF); 1972 verhaftet und 1974 mit anderen angeklagt; Chefredakteurin der Zeitschrift "Konkret" 1960-1964

* 7. Oktober 1934 Oldenburg

† 9. Mai 1976 Stuttgart-Stammheim (Suizid)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 42/2001

vom 8. Oktober 2001 (lö), ergänzt um Meldungen bis KW 15/2020

Herkunft

Ulrike Marie Meinhof wurde in Oldenburg geboren. Ihre Eltern, Dr. Werner Meinhof († 1939) und Dr. Ingeborg Meinhof († 1948), waren von Beruf Kunsthistoriker. Nach dem Grippetod der Mutter fanden M. und ihre Schwester Wienke bei der Historikerin und späteren Gründerin der Deutschen Friedens-Union (DFU), Professor Renate Riemeck, die mit M.s Mutter befreundet war, ein neues Zuhause. Hier kam sie mit sozialistischen und pazifistischen Ideen in Kontakt.

Ausbildung

M. besuchte das Gymnasium Philippinum in Weilburg/Lahn und studierte nach dem Abitur in Marburg und Münster Philosophie, Pädagogik, Soziologie und Germanistik. In Münster organisierte sie 1958 die ersten Anti-Atomtod-Märsche und Protestdemonstrationen gegen die Aufrüstung der Bundeswehr. Auf dem Studentenkongress gegen Atomrüstung (1958) lernte sie den Chefredakteur und Herausgeber der Zeitschrift konkret, Klaus Rainer Röhl, kennen.

Wirken

Berufstätig wurde M. 1960 in der Redaktion dieser linksorientierten und zeitweise von der DDR aus finanzierten Hamburger Zeitschrift. Bis 1964 arbeitete sie, die am 27. ...